Wildenburg nach Krekel und zurück

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Herbstliche Regenwanderung: Von der Wildenburg nach Krekel und zurück

Von Angelika Marks

Eine feine Wanderroute hatte uns Wanderführer Peter Tümmeler da ausgetüftelt: nicht zu steil, mit vielen schönen

Ausblicken und interessanten

Informationen zur Landschaft.

Sogar an eine Alternative hatte er gedacht, sollte sich das Wetter noch verschlechtern. Aber trotz ergiebigen Landregens traten die acht Wanderwilligen aus Kronenburg und Schmidtheim mutig die 10 km lange Strecke nach Krekel an. Im Wesentlichen orientieren wir uns an der Eifelschleife „Krekeler Höhe“. Ein Kompromiss gleich zu Beginn: den steilen und rutschigen Abstieg zum Manscheider Bach direkt vor der Burgschänke in Wildenburg lassen wir links liegen und nehmen den gemächlicheren Pfad, der vorbei an der Kirche und hinter der Burg Wildenburg in Richtung Manscheid führt. Heute dient die ehemalige Kellnerei als gefragte Adresse für Feiern und Feste. Die Kirche mit ihren trutzigen Türmen war der eigentliche „Palas“, das heißt der Hauptteil der Burg der Wildenberger, die die Anlage im 13. Jh. erbauten. Später war das Adelsgeschlecht der von Palandt hier Burgherr, und schließlich erwarb das Kloster Steinfeld den Bau und wandelte ihn in eine Kirche als Teil des hier errichteten Priorats um. Diesem Umstand mag die Burg auch als einzige Höhenburg im Kreis Euskirchen ihre Erhaltung verdanken.

Am Manscheider Bach angekommen, wenden wir uns nach links Richtung Roder. Der Regen hört streckenweise sogar auf und statt der Sonne leuchten die kupferfarbenen Buchenblätter, die überall den Waldboden bedecken. Am Wegesrand informieren Tafeln über den Lebensraum Bachtal, so über die hier beheimatete Wasseramsel. Einige Schritte später zeichnen sich am gegenüberliegenden Hang fossile Ackerterrassen deutlich ab. Ein Hinweis auf die Veränderungen, die die Natur durch menschliche Einflüsse erfahren hat. Auch zu dieser historischen Landschaftsform gibt es am Wegesrand Informationstafeln zu entdecken. Die K62 überqueren wir und nehmen den Anstieg Richtung Roder mit seinen hübschen Fachwerkhäusern. Dass dies ein gutes Pilzjahr ist, haben wir schon auf der letzten Wanderung erfahren, aber diesmal sind wir doch von der Fülle überrascht. Wie im Märchenwald stehen hier Fliegenpilze zwischen den Fichten. Bisweilen scheuchen wir auch ein Reh auf, das dann in raschen Sprüngen das Weite sucht.

Beim Forsthaus Rüth überqueren wir die B 258, wählen die Route entlang der Straße nach dem Ortsteil Rüth, wegen der aufgeweichten Wege. Auch Rüth verfügt noch über einige ansehnliche Fachwerkhäuser. Über Rosterbenden und Eichenweg gelangen wir zum Fischbach, der das Naturschutzgebiet Sistiger Heide durchquert. Bei der kurzen Rast fällt uns ein schöner alter einzelnstehender Baum auf. Davon begegnen uns einige auf dem Weg, mal ist es eine schöne Buche oder Eiche, in Ortsnähe auch mal eine alte Linde, deren ausladende Kronen jetzt buntes Laub tragen. An Viehkoppeln vorbei steigen wir zur L22 auf und verfolgen den Pfad auf der anderen Seite Richtung Krekeler Heide, vorbei an Borstgrasrasen und Wiesen, die im Frühjahr noch mit wilden Orchideen übersät waren. Die Wanderung durch die Heidelandschaft setzen wir jenseits der B258 Richtung Benenberg fort, um das wir einen großzügigen Bogen schlagen. Auf diesem Weg Richtung Wildenburg genießen wir malerische Ausblicke auf die ausgedehnten Wiesen einer Tallandschaft, die von Waldrändern umsäumt wird. Auf dem letzten Abschnitt zum Örtchen Wildenburg kommen wir durch altertümliche Hohlwege, die sich hier trotz Flurbereinigung noch erhalten haben. Wer denkt da nicht an Räuber und Überfälle, wie sie besonders im 18. Jh. in der Eifel durchaus vorkamen. Bezeugt sind einige Gerichtsprozesse von der nahegelegenen Burg Reifferscheid, wo solche Räuber dann am Galgen endeten. Bald darauf erreichen wir den Weiler oberhalb der Burg Wildenburg, von wo sich uns ein schöner Blick auf Burg und Kirche eröffnet. Zum Abschluss kehren wir in der Burgschänke ein, die an den Wochenenden ein reichhaltiges Angebot an gutbürgerlicher Küche bietet. Ein gelungener Abschluss nach einer abwechslungsreichen Wanderung.

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