Rundwanderung Ouren, 01.09.2019

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Die Our verbindet -

Wanderung anlässlich des Weltfriedenstages im Dreiländereck

Von Angelika Marks

Der erste September ist ein düsterer Erinnerungstag in Deutschland. Zunächst einmal ist es der meteorologische Herbstanfang, die Sommersonnentage neigen sich dem Ende zu. An eines der düstersten Kapitel der deutschen Geschichte werden wir an diesem Tag erinnert – nein, nicht die Wahlen in Brandenburg und Sachsen - das mögen zukünftige Generationen beurteilen – sondern der Ausbruch des 2. Weltkrieges, der mit dem nächtlichen Überfall deutscher Truppen auf Polen eingeläutet wurde.

Hier, im äußersten Westen Deutschlands, wollen wir von der Ortsgruppe Schmidtheim des Eifelvereins ein positives Signal an diesem besonderen Tag senden. Zehn Mitstreiter unter der ortskundigen Führung von Marga Dederichs versammeln sich am Fuße des Europadenkmals im Dreiländereck bei Ouren, um wandernd Grenzen zu überschreiten. Gerade hier wird das friedenstiftende Werk der EU greif- und erlebbar. Am Zusammenfluss von Ribbach und Our stoßen Luxemburg, Belgien und Deutschland aneinander. Drei benachbarte Gemeinden Burg-Reuland (Belgien), Arzfeld (Deutschland) und Heinerscheidt (Luxemburg) erwarben gemeinsam das Gelände, auf dem 1977 von der Europäischen Vereinigung für Eifel und Ardennen eine Anlage aus fünf Findlingen errichtet wurde. Vier davon erinnern an die Gründungsväter der EU und die vier Länder, die an diese Region grenzen , d.h. Joseph Bech (L) Paul-Henri Spaak (B) , Robert Schuhmann (F) und Konrad Adenauer (D) und der fünfte ist den Unterzeichnern der römischen Verträge 1957 gewidmet. 2011 konnte die neue Georges-Wagner-Brücke über die Our, genau dort, wo die drei Ländergrenzen zusammenstoßen, eingeweiht werden. Sie ermöglicht den Zugang zu dem Denkmal von deutscher Seite aus. Benannt ist sie nach dem luxemburgischen Abgeordneten und ehemaligen Bürgermeister von Clerf (Clervaux), einem überzeugten Europäer, der das grenzübergreifende Projekt der Eifel-Ardennen-Region gefördert hat.

Ob sich die Wanderer, die unserer Truppe begegnen, sich dieses besonderen Datums bewusst sind? Fast scheint es so, denn überall treffen wir auf unserem Pfad auf freundliche Anteilnahme. Der Rundwanderweg von rund 14 Kilometern, der auf Luxemburger Seite die Our hinab zur Tintesmühle führt und auf deutscher an der Königslei vorbei wieder zurück, besticht durch seine malerischen Ausblicke auf die schroffen Felsen des Our-Tals. Weidende Kühe auf sattgrünen Wiesen, hier und da ein Angler, vervollständigen die ländliche Idylle.

Neben diesen optischen Reizen, wird jedoch auf etlichen Schautafeln Aufklärung und Wissenswertes geboten. An der ehemaligen Kalborner Mühle, ungefähr auf halben Weg zur Tintesmühle, unterrichten mehrsprachige Tafeln über die Besonderheiten dieses Biotops. So über die Entstehung von Süßwasserperlen, die in früheren Zeiten hier zu Tausenden vorkamen. Eine eigens hier eingerichtete Aufzuchtstation für Flussperlmuscheln soll die Neuansiedlung in der Our ermöglichen. Die Muscheln reifen als Larven zunächst in den Kiemen der Bachforelle, bis sie später abgestoßen im Kiesbett der Our landen, wo sie heranwachsen. Nur eine der zahlreichen Erläuterungen, die das artenreiche Leben in und um den Fluss anschaulich werden zu lassen. Auf der Luxemburger Seite zur Tintesmühle verengt sich zum Teil der Pfad zum schmalen Felssims. Tief unten rauscht der Fluss, aber man gelangt doch recht sicher bis zum Wendepunkt. An der Tintesmühle, heute vor allem ein gepflegter Campingplatz, gibt es die Möglichkeit, eine Erfrischung zu sich zu nehmen. Über die Brücke geht es dann auf deutscher Seite zurück in Richtung Königslei. Auch hier führt der Weg auf breiten Pfaden bisweilen unter steilen Felswänden hoch über dem Ufer der Our entlang. Wer mag, kann einen Abstecher zum steilen Aufstieg auf die Königslei wagen, um von dort einen weiten Ausblick über Tal und Wälder zu genießen. Weniger trainierte Wanderer können jedoch auch auf direktem Weg zum Europadenkmal zurückkehren. Über die Georges-Wagner-Brücke gelangen wir schließlich direkt zum Parkplatz des Europadenkmals. Um die vier Stunden dauert die abwechslungsreiche Wanderung. Ausklingen lässt sich der Wandertag im benachbarten Ouren. Wir wählten an diesem Tag passend zum Thema den „Weltenbummler“ in Bleialf.

 

Hinweise auch auf:

https://regio.outdooractive.com/oar-eifelverein/de/tour/wanderung/naturwanderpark-delux-nat-our-route-1-l-tintesmuehle-b-ouren-/3618084/

weitere Bilder in der Bildergalerie

 

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